In Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern Jugendkulturarbeit e.V. und dem Edith-Russ-Haus für Medienkunst konnten sich die Schüler*innen der elften Klasse der Fachoberschule Gestaltung für ein Performanceprojekt bewerben, bei welchem
sich mit dem vietnamesischen Künstler Tuan Andrew Nguyen befasst wird, der eine Solo-Ausstellung im Oldenburger Edith-Russ-Haus vorbereitet.
Nguyen thematisiert in seiner Arbeit das größte Artefakt im Berliner Humboldt Forum, das umstrittene Luf-Boot.
Das Boot ist das letzte seiner Art, es gehörte den Bewohner*innen der Insel Luf, eine fünf Kilometer lange Insel Papua-Neuguineas, ehemals die Kolonie DeutschNeuguinea.
Wie es in deutsche Hände gelang, konnte bis jetzt nicht vollständig geklärt werden.
Historiker Götz Aly fand einen Zusammenhang zu dem Massaker von 1882/83, das die Kolonialmacht an den Bewohner*innen ausübte, was dazu führte, dass nur etwa 50 bis 100 der Inselbewohner*innen von etwa 400 überlebten. Genau diese sollen das Boot gebaut haben, das erst verschwunden war und nun als Luf-Boot zugemauert im Berliner Humboldtforum steht.
Heute weiß man nicht mehr, wie Boote dieser Art, welche für den Fischfang und zeremonielle Aktivitäten genutzt wurde, gebaut werden.
Das Wissen ging durch die deutsche Kolonialgewalt verloren.
Unter anderem durch Alys Buch „Das Prachtboot“ wird eine Debatte über Raubkunst entfacht, welche im Projekt mit der Fachoberschule Gestaltung fortgeführt wird.
Von den teilnehmenden Schüler*innen wird eine Performance zu ebendiesen Thema der kolonialen Raubkunst erarbeitet, welche am 27. November 2024 in der Ausstellung Nguyens im Edith-Russ-Haus aufgeführt werden soll.
Die ersten drei Auftaktveranstaltungen mit den Kooperationspartnern fanden bereits statt.
Am ersten Tag, Montag, den 15. April, konnten wir bei Jugendkulturarbeit e.V. eine Einführung in Deutschlands und Europas kolonialer Vergangenheit frei erarbeiten und dies bereits diskutieren.
Der zweite Tag, Dienstag, den 16. April, fand im Edith-Russ-Haus statt, wo uns die Arbeit des Ausstellungshauses vorgestellt wurde.
Wir bekamen eine Führung durch das Haus, bei welcher wir den Aufbau der nächsten Ausstellung ansehen konnten. Diese besuchten wir dann am 13. Mai.
Wir konnten uns bereits mit dem Künstler beschäftigen und erste Ideen für die Inszenierung sammeln, die wir in den weiteren Treffen erarbeiten werden.
Jayden Maurer